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Die Fussball Europameisterschaft, das grösste Fussballereignis des Kontinents, ist im vollen Gange und begeistert die Massen. Im deutschen Fernsehen werden für gewisse Spiele Marktanteile von bis zu 75% erreicht. Während auf den Fussballplätzen die europäischen Gladiatoren sich duellieren und die Massen mit ihren Spielen begeistern, dominieren auf den Banden, in den Werbeblocks und auf der Sponsorenwand während der Interviews chinesische Grosskonzerne. Ein genauerer Blick auf die Sponsorenliste enthüllt eine alarmierende Tatsache: Fünf der dreizehn Hauptsponsoren stammen aus China und generieren zusammen mehr Umsatz als alle anderen Sponsoren zusammen. Diese Entwicklung wirft nicht nur Fragen zur wirtschaftlichen Machtverteilung auf, sondern auch zur schleichenden Abhängigkeit Europas von China.
AliExpress, ein Versandhändler, der weltweit für seine günstigen Preise und schnellen Lieferungen bekannt ist, gehört zu diesen Sponsoren. Ebenso BYD, der grösste Elektroautohersteller der Welt, und VIVO, Teil von BBK Electronics, dem weltweit zweitgrössten Mobiltelefonhersteller. Diese Unternehmen sind Giganten ihrer Branchen und repräsentieren die geballte Wirtschaftskraft Chinas.
Die wirtschaftliche Abhängigkeit Europas von China ist kein neues Phänomen, doch die Dimensionen, die mittlerweile erreicht wurden, sind besorgniserregend. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie sehr Europa von chinesischen Lieferketten abhängig ist. Die Verzögerungen und Engpässe bei der Lieferung von medizinischer Ausrüstung und anderen wichtigen Gütern, zeigten die Schwachstellen dieser Abhängigkeit auf. Ein besonders markantes Beispiel ist die Solarbranche: 80 bis 90 Prozent bestimmter Teile der globalen Photovoltaik-Lieferkette stammt aus China. Diese Dominanz in einer so kritischen Zukunftsindustrie stellt die europäische Energiesouveränität in Frage. Früher dominierten während Jahren deutsche Solarfirmen den globalen Markt. Aktuell schwemmen die chinesischen Produzenten die Märkte in Europa mit Dumpingpreisen, welche deutlich unter den Produktionskosten liegen, was dazu führt, dass die europäischen Hersteller einer nach dem anderen Konkurs gehen. Nun hat auch Meyer Burger, einer der grössten Produzenten in Europa mit Sitz in Thun seine Produktion für Solarmodule in Deutschland eingestellt und hat in den USA ein neues Werk erstellt, weil dort die Produzenten mit hohen Zöllen vor chinesischen Konkurrenten geschützt werden.
China hat sich in den letzten Jahrzehnten systematisch eine dominierende Stellung in verschiedenen kritischen Industrien erarbeitet. Ob bei seltenen Erden, die für die Produktion moderner Technologien unverzichtbar sind, oder bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge. Diese wirtschaftliche Vormachtstellung hat tiefgreifende geopolitische Konsequenzen. Europa läuft Gefahr, seine strategische Autonomie zu verlieren, wenn es sich weiterhin in diese Abhängigkeiten begibt.
Die deutsche Autoindustrie ist mit Abstand der wichtigste Industriezweig des Landes, welcher 780'000 Personen, inklusive aller Zulieferer ca. 1.75 Mio. Personen beschäftigt. Dies entsprich 4% der Erwerbstätigen in unserem Nachbarland. Wird auch diese Branche erleben müssen, was der Solarindustrie widerfahren ist? Die Transition zum Elektroauto wurde verschlafen. Erst verspätet sind die deutschen Autohersteller in den rasant wachsenden Markt aufgesprungen. BYD hat im letzten Jahr Tesla als grössten Elektroautohersteller abgelöst. 5.1 Mio. der 9 Mio. verkauften Stromer stammen 2023 aus China. Unzählige Hersteller wie Xpeng, Polestar, Geely, Nio, Saic/MG, drängen aktuell in den europäischen Markt und werden diesen wohl mit Tiefstpreisen erobern.
Die finanziellen Mittel, die chinesische Unternehmen in den europäischen Sport pumpen, sind immens und ermöglichen ihnen eine beispiellose Präsenz und Sichtbarkeit. Die Europameisterschaft 2024 könnte ein Weckruf sein. Leider wurde der Einfluss der chinesischen Giganten in den Medien kaum thematisiert.
Es ist an der Zeit, dass Europa aufwacht und Massnahmen ergreift, um seine wirtschaftliche Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Dies erfordert eine umfassende Strategie, die sowohl die Diversifizierung der Lieferketten als auch die Förderung heimischer Industrien umfasst. Die Solarbranche bietet hier ein anschauliches Beispiel. Europa muss in der Lage sein, Solarmodule und andere wichtige Technologien selbst zu produzieren, um nicht länger auf chinesische Importe angewiesen zu sein. Ebenso muss die Entwicklung und Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge in Europa vorangetrieben werden.
Politische Entscheidungen auf europäischer Ebene sind nötig, um die Weichen für eine nachhaltige und unabhängige Wirtschaft zu stellen. Dazu gehört auch eine kritischere Überprüfung von Investitionen und Übernahmen durch chinesische Unternehmen. Der Ausverkauf europäischer Schlüsselindustrien darf nicht weiter voranschreiten.
Der Ausverkauf der EM 2024 sollte uns anspornen. Ich habe aber den Eindruck, dass wir im Sportrausch dahin dösen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit weiter verspielen.
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Kommentare
Wieso muss man als Schweizer den Vergleich mit der EU ziehen? Und ist es nicht die Schweiz welche den Kauf von Waren aus China fördert, da kein Zoll für Waren aus China erhoben wird. Also erstmal vor der eigen Tür kehren. Desweitern ist jedem bereits bekannt, dass China bei den Verkaufszahlen der E-Autos schummelt
Eine Frage
8.7.2024, PK
Ausverkauf der Europameisterschaft 2024
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Kolumnist David Galeuchet (Grüne). (zvg)